Tag 65 Bezdan (SRB) – Tikveski dvorak (HR), Nationalpark Kopacki

Um Punkt 07:30 Uhr wurden wir vom weissen Mercedes, Baujahr irgendwann in den 70iger Jahren, abgeholt und zur Grenze Richtung Kroatien gebracht. Abgeschoben sozusagen. „Jeschusch!“, sagte der Grenzbeamte und schüttelte den Kopf, als wir ihm sagten, wo wir hingehen. Pilgerstempel vom Grenzbeamten und schwubs waren wir in Kroatien. Wir besuchen gleich das Dorf Batina, dessen beste Zeiten auch längst vorbei sind. Wir wechseln Geld am Postamt und kaufen Lebensmittel ein, weil es ab jetzt nicht sicher ist, ob und wann wir wieder was zu Essen bekommen. So war es dann auch, wir haben ganzen Tag kein Restaurant gesehen und das für das Abendessen vorgesehene Gasthaus ist verlassen und unbewohnt. Was von der Wanderung noch übrig war haben wir jetzt aufgegessen, für morgen zum Frühstück gibt es leider nichts mehr, wir hoffen am späten Vormittag aber einen Ort mit Geschäft zu erreichen.
Entschädigung war die Wanderung im Naturpark Kopacki, ein international anerkanntes 17000 Hektar grosses Naturreservat. Ausser dem Vogelgezwitscher und dem Rascheln der Blätter im Wind genossen wir die friedliche Stille. Hunderte Schmetterlinge in allen Formen, Farben und Größen begleiteten uns streckenweise. Frischlinge sind einige Meter vor uns am Weg hin und hergelaufen, wie kleine Kätzchen beim Spielen. Die Mutter hat sie dann schnell in den Wald gelockt, als sie uns wahrnahm. Ein prächtiger Hirsch (so was hast du noch nie gesehen – die Jäger sagen glaube ich „ein Kapitaler“ dazu) liegt im Gras und präsentiert sein Geweih. Das Kopacki Naturreservat ist ein Wald- Wasser- und Sumpfgebiet zwischen Donau und Drau. In seinen Sümpfen, Tümpeln und Seen, leben mehr als 260 Sumpfvogelarten, 40 verschiedene Fischarten kommen hier, in einer der größten Laichstellen von ganz Mitteleuropa, vor.

20110630-092021.jpg

Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Tag 65 Bezdan (SRB) – Tikveski dvorak (HR), Nationalpark Kopacki

  1. Roswitha schreibt:

    Hi, ihr hungrigen Wanderer!
    Wenn ich denk vor ein paar Wochen habts noch von den täglich unterschiedlichen Bieren berichtet und jetzt gibts gleich streckenweise gar nichts mehr.
    Eure Eindrücke durch den Naturpark sind ja schon besonders beeindruckend – sehr kontrastreich die täglich anderen Umgebungen und Umstände.
    Drück euch die Daumen, dass das mit der Futterkappheit nicht zu oft vorkommt.

    Alles Liebe Roswitha

  2. Wolfgang Ehinger schreibt:

    Hallo Beatrix,
    Hallo Florian,

    nun seit Ihr in der Gegend meiner Vorfahren angekommen. An der anderen Uferseite
    habt ihr die Stadt Apatin die Geburtsstadt meiner Mutter passiert.
    Ich wünsche euch noch tolle Erlebnisse bis zur Donaumündung.

    Gruß aus dem sommerlichen Deutschland

    Wolfgang Ehinger

Hinterlasse einen Kommentar